Stell dir vor, du sitzt gemütlich vor deinem knisternden Kaminfeuer, und plötzlich – puff – steht der Schornstein in Flammen. Nicht gerade die Art von Wärme, die du dir vorgestellt hast, oder? Kaminkehrung ist nicht nur wichtig, um solche Horror-Szenarien zu vermeiden, sondern auch, um deine Bude vor giftigen Gasen zu schützen. Ruß und andere Verbrennungsrückstände können nämlich die Abluftwege verstopfen.
Durch regelmäßiges Kehren wird sichergestellt, dass der Schornstein frei von Ablagerungen ist, die die Luftzufuhr beeinträchtigen und sogar Brände auslösen können. Zudem wird das Risiko von Kohlenmonoxidvergiftungen minimiert, denn wenn der Schornstein verstopft ist, können die gefährlichen Gase zurück ins Zimmer gelangen. Also, Kaminkehrung ist nicht nur eine lästige Pflicht, sondern ein echter Lebensretter!
Jetzt wird’s bürokratisch, aber keine Sorge, ich halte es kurz und knackig. Grundsätzlich gibt es in Deutschland die sogenannte Kehr- und Überprüfungsordnung, die vorschreibt, wie oft dein Kamin vom Schornsteinfeger unter die Lupe genommen werden muss. Diese Vorschriften können sich regional unterscheiden, also check am besten bei deiner zuständigen Schornsteinfeger-Innung oder Behörde nach.
In der Regel muss ein Kamin mindestens einmal jährlich gekehrt werden, aber wie gesagt, es kommt darauf an. Es gibt auch unterschiedliche Fristen für die Feuerstättenschau, bei der geschaut wird, ob dein Kamin den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Also nicht wundern, wenn der Schornsteinfeger auch mal ohne Kehrbesen vorbeischaut.
Nicht jeder Kamin ist gleich – und das gilt auch für die Kehrung. Ein Kamin, der mit Holz befeuert wird, sammelt zum Beispiel schneller Ruß als einer, der mit Gas läuft. Offene Kamine, Kaminöfen, Pelletöfen – sie alle haben ihre Eigenheiten, was die Verschmutzung und somit die Notwendigkeit des Kehrens angeht.
Bei offenen Kaminen ist es besonders wichtig, ein Auge auf die Ablagerungen zu haben, da hier oft eine größere Menge an Ruß entsteht. Bei Kaminöfen kommt es wiederum darauf an, wie oft du ihn nutzt. Solltest du deinen Kaminofen als Hauptwärmequelle einsetzen, dann wird er wahrscheinlich öfter gekehrt werden müssen, als wenn er nur ab und zu für gemütliche Abendstunden genutzt wird.
Klar, was du in deinen Kamin wirfst, hat einen direkten Einfluss darauf, wie oft der Kerl gekehrt werden muss. Brennstoffe wie Holz, Kohle oder Pellets verbrennen unterschiedlich und hinterlassen verschieden viel Ruß und Asche. Holz, das noch feucht ist, kann beispielsweise zu einer höheren Rußbildung führen, da es nicht komplett verbrennt.
Aus diesem Grund ist es wichtig, nur trockenes, qualitativ hochwertiges Holz zu verwenden. Und wenn du schon dabei bist, achte darauf, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt – so tust du nicht nur deinem Kamin etwas Gutes, sondern auch Mutter Natur.
Jetzt fragst du dich bestimmt: „Ja, wie oft denn nun?“ Eine pauschale Antwort gibt es leider nicht, aber man kann sagen, dass ein normal genutzter Kaminofen in der Regel ein- bis zweimal im Jahr eine Kehrung vertragen kann. Bei intensiver Nutzung, gerade im Winter, wenn der Kamin täglich bollert, kann auch öfter gekehrt werden müssen.
Es kommt hier wirklich auf deine individuelle Nutzung und den Zustand deines Kamins an. Der Schornsteinfeger ist dein bester Freund und Berater in dieser Angelegenheit und wird dir nach einer Inspektion genau sagen können, wie es um die Kehr-Frequenz steht.
Bei der Kamininspektion schaut sich der Schornsteinfeger deinen Kamin ganz genau an. Er prüft, ob alles sicher ist und ordnungsgemäß funktioniert. Das beinhaltet die Kontrolle von Ablagerungen, die Überprüfung der Abzugswege und die Feststellung, ob Schäden vorliegen, die behoben werden müssen.
Er misst auch die Schadstoffemissionen und den Kohlenmonoxidgehalt in deinem Zuhause, um sicherzugehen, dass alles im grünen Bereich ist. Falls notwendig, gibt er dir Tipps zur Verbesserung der Luftqualität und Effizienz deines Kamins.
Wenn der Schornsteinfeger seinen Besuch ankündigt, ist es Zeit aufzuräumen! Mach ihm den Zugang zum Kamin so einfach wie möglich. Das bedeutet, dass du Möbel, Pflanzen oder Deko beiseite räumen solltest. Der Kamin selbst sollte natürlich nicht in Betrieb sein und ausreichend abgekühlt.
Zudem ist es hilfreich, wenn du alle Unterlagen zu deinem Kamin griffbereit hast, zum Beispiel die Betriebsanleitung oder bereits ausgefüllte Kehr- und Überprüfungsnachweise. Ein kleiner Plausch kann auch nicht schaden – viele Schornsteinfeger teilen gerne ihr Wissen und geben praktische Tipps zur Kaminpflege.
Auch wenn du deinen Kamin liebst, er wird dir nicht direkt ins Gesicht sagen, dass es Zeit für eine Kehrung ist. Aber ein paar Anzeichen gibt es schon. Wenn der Rauch sich nicht mehr richtig abzieht und im Raum verteilt oder wenn du eine stärkere Rußbildung an den Kaminöffnungen siehst, solltest du den Schornsteinfeger rufen.
Ein weiteres Zeichen sind ungewöhnliche Gerüche, die auf eine mögliche Verstopfung durch Vogelnester oder andere Fremdkörper hindeuten können. Und wenn du bemerkst, dass dein Feuer nicht mehr so gut brennt wie früher, dann könnte das ebenfalls ein Hinweis darauf sein, dass der Kamin eine professionelle Reinigung benötigt.
Jetzt zum leidigen Thema Geld: Die Kosten für eine Kaminkehrung können variieren. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Zugänglichkeit des Kamins, der Region, in der du wohnst, und natürlich dem Arbeitsaufwand. Im Durchschnitt kannst du mit Kosten zwischen 50 und 150 Euro pro Kehrung rechnen.
Falls Reparaturen oder zusätzliche Dienstleistungen nötig sind, kann es natürlich teurer werden. Es empfiehlt sich, Preise zu vergleichen und vielleicht sogar ein langfristiges Wartungsabonnement abzuschließen, wenn du regelmäßig kehren lassen musst. So kannst du manchmal ein paar Euro sparen.
Lange Zeit war es so, dass du nicht viel Auswahl hattest, wenn es um den Schornsteinfeger ging – das sogenannte Kehrmonopol legte fest, dass ein bestimmter Bezirksschornsteinfeger für die Kehrung zuständig ist. Mittlerweile kannst du aber auch freie Schornsteinfeger beauftragen, solange sie zertifiziert sind.
Das gibt dir die Möglichkeit, Preise und Leistungen zu vergleichen und den Dienstleister zu wählen, der dir am sympathischsten ist. Achte nur darauf, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden und dass du alle notwendigen Dokumente für den Nachweis der Kehrung erhältst.
Kommentare
Hans Schellkopf
2023 hat mein Kaminkehrer alle Leistungen (u.a. Grundwert je Gebäude für Kehr- und ÜberprüfungsArbeiten, Wegpauschale, 3x Kehrarbeiten) in Rechnung gestellt,
2024 nur „Kehr- und Überprüfungsleistungen“, fordert aber fast 4 Prozent mehr Geld.
Auf Nachfrage reagiert er nicht. Nicht sehr befriedigend …